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Wort zur Arbeit – die Überbringer der Frohen Botschaft

Es waren die einfachen Menschen seiner Zeit. Jesus kam auf die Erde und suchte diese Menschen aus einfachen Verhältnissen, um sie zu seinen Botschafterinnen und Botschaftern zu machen.

Er ging auf Fischer zu, auf Zöllner, auf Menschen in Krankheit und in der Krankenpflege. In seinem Umfeld lebten Prostituierte und Aussätzige. Diese Menschen sollten seine Botschaft in die Welt und zu den Menschen tragen.

 

Wenn würde Jesus heute aufsuchen?

Heute würde Jesus vielleicht Menschen in vergleichbaren prekären Verhältnissen aufsuchen und zu seinen Botschafterinnen und Botschaftern machen. Wie zum Beispiel Kathleen, die Altenpflegerin. Kathleen verkörpert im Seniorenzentrum echte Fürsorge. Sie versorgt respektvoll und kompetent die älteren Menschen. Sie zählt zu den über 1,6 Millionen Pflegekräften in Deutschland. Die Pflege von alten und kranken Menschen gehört zum Herz unserer Gesellschaft.

Jesus würde vielleicht auch Erik, den Kurierfahrer, zu seinem Jünger machen. Erik ist auf seinem Rad unterwegs, um Waren schnell ans Ziel zu bringen. Täglich absolviert er zwischen 50 und 100 Kilometern und ist einer von rund 258.00 Menschen in den Kurier- Express – und Paketdiensten. Erik hält mit seiner Arbeit die Wirtschaft am Laufen und weist auf neue, umweltbewusste Fahrradwege des Gütertransports insbesondere in dicht bebauten Innenstädten hin.

 

Freundlichkeit inmitten prekärer Arbeit

Auch Ramona wäre vielleicht im Kreis um Jesus dabei. Sie sitzt inmitten des hektischen Supermarkts an der Kasse. Mit einem Lächeln scannt sie täglich tausende von Produkten. In Deutschland arbeiteten in 2022 über drei Millionen Menschen in ähnlichen Positionen. Ramona schafft Momente der Freundlichkeit, des persönlichen Austauschs und der Menschlichkeit.

Die Arbeit von Kathleen, Erik und Ramona unter prekären Bedingungen ist gekennzeichnet durch hohe Unsicherheit und Benachteiligung. Niedrige Einkommen, befristete Verträge und mangelnder sozialer Schutz sind typisch. Und trotzdem ist diese Arbeite eine wertvolle Arbeit. Und genau deshalb wäre es gut möglich, dass Jesus gerade diese Menschen zu seinen Botschafterinnen und Botschaftern machte, nicht zuletzt auch, um deren großartigen Beitrag zu unserem Gemeinwesen zu würdigen. Diese Würde strahlen diese Menschen in prekären Verhältnissen jeden Tag bei Ihrer Arbeit aus.  Eine frohe Botschaft zum bevorstehenden Tag der Arbeit.

 

Thomas Diekmann, Diözesanvorsitzender der KAB im Bistum Limburg